Teil 2

Die darüber eingelassene Steinplatte verweist mit der Inschrift „ERBAUET 1838 FR[ANZ] SCH[IESSL]“ auf die Entstehungszeit.

Die fast quadratische Wirtsstube besticht durch eine gediegene traditionelle Gaststubeneinrichtung: An den Wänden herumlaufende Sitzbänke mit Tischen und Stühlen unter mannshoher Wandvertäfelung, alles in mittel- bis dunkelbraunen Holz, dominieren den Gastraum aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. An der Tür zum benachbarten ehemaligen Postlokal ist noch die verblasste Inschrift „Liter Bier 90 Pfennig“ zu entziffern. Unter den schmiedeeisernen Deckenleuchten hängen drei mächtige Hirschgeweihe. Bemerkenswert die Uhren: Neben einer schönen Wanduhr aus der Zeit um 1900 sticht eine mit Intarsien geschmückte herrschaftliche Standuhr aus dem frühen 19. Jahrhundert ins Auge. Von der übrigen Ausstattung ist noch ein sehr altes, farbiges Holzmodell eines sechsspännigen Frachtwagens in einem Glaskasten erwähnenswert. Es erinnert an die beschwerlichen Fahrten der Fuhrleute auf der alten Poststraße von Nürnberg nach Böhmen.

Die Holztür rechts in der Durchfahrt mit der Aufschrift „TAFFERNE“ führt in den ehemaligen Pferdestall der Posthalterei (um 1790) mit seinem gewaltigen unverputzten Ziegelgewölbe, das auf zwei mächtigen Granitpfeilern in der Raummitte ruht. Hier entstand ab 1972 die „Schiessl-Tafferne“, in der die Tische und Stühle aus Eichenholz samt der tischhohen Wandverkleidung und den handgeschmiedeten Stallleuchten das ursprüngliche Raumgefühl der Pferdestallung weitgehend unverfälscht vermitteln. Der heute als gemütlicher Biergarten genutzte Innenhof, mit alten Bauern- und Brauergerätschaften geschmückt, wird von weiteren historischen Gebäuden eingerahmt, im Nordwesten von der ehemaligen Brauerei, deren steinernes Hauptportal im Sturz die Jahreszahl 1868 trägt.